Interschutz 2005 Tagebuch
(tz) Zum ersten Mal in der noch jungen Geschichte der Atemschutzunfaelle.de präsentierte sich das A-Team, allen voran Björn Lüssenheide, auf der Internationalen Feuerwehrmesse Interschutz 2005 in Hannover.
Bereits am Montag (erster Tag) wurden zumindest meine Erwartungen bezüglich der Anzahl der Standbesucher bei Weitem übertroffen, was der Stand gegenüber, auf dem sich ein Automobilclub präsentierte, nicht gerade von sich behaupten durfte. Das änderte sich im weiteren Verlauf der Woche auch nicht spürbar. An diesem ersten Tag war unter anderem auch das Team der Homepage www.atemschutz.org an unserem Stand zu Gast, worüber wir uns sehr gefreut haben.
Der Dienstag (zweite Messetag) begann mit ähnlichem Andrang wie der Vorherige. Angesichts der vielen Gespräche machten wir uns langsam Sorgen um unsere Messevorräte an Keksen. Bereits am Morgen gab es ein erstes Highlight, als Paul Grimwood aus London, ein international anerkannter Experte im Bereich Brandbekämpfung und Sicherheit, den Stand besuchte. Es ist nicht zuletzt auf seine Initiative zurückzuführen, dass Realbrandausbildung in Großbritannien inzwischen zur Standardausbildung gehört. Weiterhin ist er aktiv als Brandursachenermittler und Unfallsachverständiger in Großbritannien tätig. Am Nachmittag fand dann der erste "Talk am Stand" statt. Jürgen Riehl, Abteilungskommandant der FF Bruchsal-Untergrombach, stand Rede und Antwort zu dem Unfall bei dem sich am 07.12.2002 in Bruchsal-Untergrombach vier FA teilweise schwer verletzten.
Mittwoch (dritter Tag). Nach einer kleinen Generalüberholung des Standes und einem Technischen Ausfall eines Notebooks, starteten wir dennoch optimistisch und leicht ermattet von der bisherigen Messe in den Tag. Ab 10:00 Uhr stand Jürgen Riehl, wie bereits am Vortag, für Fragen der Besucher bereit. Noch am Vormittag besuchte uns Dr. Koen Desmet von der BF Antwerpen und A-Team Mitglied aus den Niederlanden. Wie an den vorangegangenen zwei Tagen, fanden sich wieder unzählige Messebesucher an unserem Stand ein und wir konnten wertvolle Tipps, Vorschläge und Informationen geben.
Ein weiterer Talkgast am Nachmittag war BA Jan Südmersen, Abteilungsleiter Ausbildung der BF Osnabrück. Er stand für Fragen über das Thema "Heißausbildung, Erfahrungen und Konsequenzen" zur Verfügung. Dann gegen Ende des Messetages trat der Super-Gau ein: die Keks-Vorräte gingen langsam aber sicher zur Neige.
Donnerstag (vierter Tag). Er begann wie jeder normale Messetag mit Kaffee kochen, Kaffeemilch auffüllen, Stand fegen, Notebooks und Projektor hochfahren, Flyer auslegen und Kekse bereitstellen. Als weiters Highlight stand uns heute eine Hostess zu Verfügung. Schwester Esther (eine eigene Hostess, die durch eine verlorene Wette finanziert wurde) hatte die Aufgabe, auf der Messe gezielt Werbung für Atemschutzunfaelle.de zu machen. Als ersten Talkgast konnten wir an diesem Morgen Ulrich Cimolino, Leiter der Abteilung Technik der BF Düsseldorf, begrüßen. Die Besucherzahlen stellten alles bisherige in den Schatten. Heute hatten wir einen besonders hohen Kaffeekonsum. Esther machte ihren Job großartig. Wir kamen an die Grenzen unserer Kaffee-koch- und Kekse-nachlege-Kapazitäten. Durch einen Aufruf im Forum auf www.feuerwehr.de wurden die User aufgefordert Kaffee und Keksspenden für uns zu sammeln. Unter den heutigen Besuchern fand sich auch Jörg Heck, FF Mainz-Finten, wieder. Am Mittag durften wir Dipl. Ing. Michael Siebrecht, Stellv. Leiter der Fachstelle für Atemschutz in der EXAM BBG Prüf- und Zertifizier GmbH, begrüßen, der Fragen zum Thema "Prüfung und Zulassung von Atemschutzgeräten" beantwortete.
Bei einer Persönlichen Beratung eines Besuchers, antwortete dieser auf meine Frage ob er die Homepage kenne: "Ihr habt Bilder von mir." Ich erkannte den Kameraden von Donaustauf auf den Bildern des Plakats wieder. Es entwickelte sich ein Gespräch daraus bei dem sich, wie schon in Untergrombach, herausstellte, dass die physischen Verletzungen bei weitem nicht so schlimm und langwierig sind als die psychischen Schäden die er, wie er mir sagte, bis heute (7 Jahre danach) noch nicht ganz verarbeitet hat.
Freitag (fünfter Tag). Auf zum Endspurt. Nach dem letzten Tag, der die Besucherzahlen an unserem Stand zum wiederholten Male alles bisherige übertraf, rechneten wir gegen Ende der Interschutz 2005 mit weiter steigendem Interesse und Massenaufläufen um den Stand. Mal schauen ob wir Recht behalten sollten. Schon zehn Minuten nach Einlass fanden sich ca. 15 Interessierte Besucher vor den eindrucksvoll gestalteten Plakaten und Banner wieder. Am Morgen war Hans Ralf Leistner vom Innenministerium Hessen mit dem Thema "HuPF-Kleidung, Rückblick und Zukunft" zu Gast bei Talk am Stand. Gleichzeitig durften wir Jan-Erik Hegemann, Chefredakteur des Feuerwehr Magazin, am Stand begrüßen. Um die Mittagszeit besuchten uns sogar zwei Vertreter der DGzRS, die sich über unsere Tätigkeiten informierten. Die DGzRS bildet ihre Kreuzerbesatzungen unter anderem in der Schiffsbrandbekämpfung aus. Wir sollten nicht Recht behalten. Im Vergleich zu den Vortagen blieb es bis auf einen Run am Morgen den Rest des Tages ruhig. Am Nachmittag bei Talk am Stand zu Gast der neu gewählte Landesbranddirektor Baden-Württemberg Hermann Schröder der zum Thema "Körperliche Belastungen und Fitness - auch ein Thema für Feuerwehren" Fragen beantwortete. Ebenfalls zu Gast Jochen Thorns von der Fachzeitschrift Brandschutz. Nach Messeschluss gab es eine Photosession bei der Fa. Paratech. In Anwesenheit der Fa. Texport und des Feuerwehr Magazin durfte ich mich mit einem Halligen Tool an einer Türatrappe versuchen.
Samstag (sechster Tag). Der letzte Tag und wieder verfahren, mein Navigator Dietmar hatte sich im "Roadbook" verlesen. Endlich auf der Messe angekommen freuten wir uns auf den Kaffee den Björn für uns vorbereiten wollte... Aber wie Chefs so sind, nix war mit Kaffee. Ein kleiner Trost war Hostess Steffi die wir trotz der angespannten Haushaltslage verpflichten konnten. Die Besucherzahlen gingen am letzten Tag ein wenig zurück und trotz unserer chronischen Müdigkeit und schmerzenden Füßen waren wir begeistert von der Resonanz der Besucher.
Fazit
Der Stand wurde kontinuierlich von Interessierten aus der ganzen Welt besucht. Vom kleinen Feuerwehrmann und Feuerwehrfrau, jung und alt, über Ausbilder Atemschutz bis hin zu Leitern von Feuerwehren, zeigten sich viele sehr interessiert an der Arbeit von Atemschutzunfaelle.de. Viele Fragen wurden beantwortet, was zeigt, dass im Bereich Atemschutz immer noch ein großer Aufklärungsbedarf besteht. Es wurden eine Menge Denkanstöße gegeben, unzählige Fragen geklärt und viel Überzeugungsarbeit geleistet. Es war sehr anstrengend, hat aber jede Menge Spaß gemacht. Die Resonanz der Besucher war sehr positiv und es gab immer wieder Lob für diese Arbeit.
Wenn möglich, werden wir auf der nächsten Interschutz 2010 wieder vertreten sein.
Thomas Zinken, Atemschutzunfaelle.de