Beinaheunfälle im Jahr 2017

(3 Zwischenfälle)

Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.


- Glutstück zwischen Pressluftatmer und Jacke - PSA schützte

Beinaheunfall: Glutstück setzte sich zwischen PA und Jacke fest(bl) Haag (Österreich). Um 08:38 Uhr wurden die 3 Haager Feuerwehren Stadt Haag, Haindorf und Pinnersdorf zu einem Wohnungsbrand in ein 3-geschossiges Mehrparteienhaus gerufen. Beim Eintreffen stand ein Balkon einer Mansardenwohnung in Vollbrand und Feuer loderte bereits aus dem Dach. Erster Einsatzbefehl für den Atemschutztrupp des HLF 3 Haag war, Angriff mittels C-Hohlstrahlrohr und Schlauchpaket durch das Stiegenhaus in die betroffene Wohnung, das Stiegenhaus wurde überdruckbelüftet. Zeitgleich wurde die Alarmstufe auf B3 erhöht, und der Standort des Hubrettungsgeräts, Steig St. Valentin fixiert. Da kein Mieter anwesend war, wurde die Wohnungstür mittels Halligan-Tool geöffnet. Es bestand nur leichte Rauchentwicklung, das innere Glas der Balkontüre hielt stand. Die Dachbodentreppe wurde geöffnet, der Dachboden stand in Vollbrand, der Löscheinsatz begann. Dem Truppführer, der mit dem Strahlrohrführer auf der Treppe stand, dürfte dabei, ohne es zu merken, ein Glutstück zwischen Einsatzjacke und Atemschutzgerät gefallen sein. Der 3. Mann bemerkte die Brandentwicklung im Bereich des Nacken des Truppführers. Sofort wurde mit dem C-Hohlstrahlrohr abgelöscht, kurz darauf barst der Hochdruckschlauch zum Manometer des Atemschutzgeräts. Der Einsatz wurde abgebrochen und der sofortige Rückzug angetreten.

Glück war, dass der Trupp noch nicht lange im Einsatz und nicht weit zum Brandgeschehen vorgedrungen war. Wäre der Trupp schon längere Zeit im Einsatz (Luftvorrat 60 bis 70 bar) und es wäre dann zum Zwischenfall gekommen, wäre sicherlich mit einer Panikreaktion zurechnen gewesen, auch wenn erfahrene Atemschutzgeräteträger im Einsatz waren.

Die Einsatzjacke wies ein ca. 3 cm großes Loch auf. Der Kragen des Einsatzoveralls wurde angesengt. Die Begurtung und das Tragegestell des Atemschutzgeräts und die Schutzhülle der Composite-Flasche wurden irreparabel beschädigt, die Composite-Flasche angesengt. Es hat sich gezeigt, wie wichtig eine optimale Einsatzbekleidung ist, der Trupp war optimal ausgerüstet. Helmnackenschutz und die Brandschutzhaube haben mitgeholfen, dass es hier zu keiner Verletzung gekommen ist.

Das Feuer breitete sich rasend schnell im Dachbereich aus. Das Blechdach, das bis in den Halbstock heruntergezogen war, hat die Feuerwehr sehr gefordert. Der Vollwärmeschutz brannte teilweise bis ins Erdgeschoß, Abflussrohre bis in den Keller.

Es wurde auch auf Alarmstufe B4 erhöht, ein zweites Hubrettungsgeräte aus Amstetten und Tank 2 (GTLF 14000) mit einer Digidos (CAFS) Löschschaumanlage kamen dann zum Einsatz. Gesamt 150 Einsatzkräfte mit 21 Fahrzeugen (2 TMB, 1 GTLF, 5 HLF 3, 4 HLF 2, 9 div. Fahrzeuge)

Beinaheunfall: Glutstück setzte sich zwischen PA und Jacke fest Beinaheunfall: Glutstück setzte sich zwischen PA und Jacke fest Beinaheunfall: Glutstück setzte sich zwischen PA und Jacke fest Beinaheunfall: Glutstück setzte sich zwischen PA und Jacke fest Unter der Feuerschutzkleidung wurde ein Overall getragen, dieser wurde leicht angesengt

Text und Fotos: EOBI Klaus Hackl, FF Stadt Haag, Bezirkssachbearbeiter Atemschutz EOBI Josef Bachleitner

- Großbrand - Explosion

(bl) Madrid (Spanien). Die ersteintreffende Einheit wurde von einer Explosion überrascht. Die Kollegen fanden unter bzw. hinter dem Löschfahrzeug Schutz. Nach einer kurzen Überprüfung der Mannschaft wurde die Alarmstufe erhöht und der Löschangriff gestartet.

Quelle: Comunidad de Madrid

- Brand einer Werkstatt - 3000l-Gastank explodiert

(bl) Langwedel (Schleswig-Holstein). Brand in einer KFZ-Werkstatt, in dessen Folge ein Gastank (3000 l) explodierte. Massive Trümmerteile flogen umher. Zudem explodierten mehrere Gasflaschen. Sechs Menschen sind bei dem Brand verletzt worden. Zum Zeitpunkt der Explosion stieg eine Feuerwehrangehörige aus dem eintreffenden ELW aus. In 80 m Entfernung erlitt Sie ein Knalltrauma und musste ambulant behandelt werden. In der näheren Umgebung des Gastanks befanden sich glücklicherweise keine weiteren Einsatzkräfte.

Weitere Informationen und Bilder finden Sie hier: Bericht in der SHZ

Quelle: Holger Bauer (Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein) bzw. sh:z Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag GmbH & Co. KG