Unfälle in Deutschland im Jahr 2021

(48 verletzte FA)

Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.


- Feuer im Schießstand - Erschöpfung

Feuer im Schießstand - Erschöpfung - Foto: Manuel Goldenstein(bl) Großefehn, Landkreis Aurich (Niedersachsen). Am Dienstagmorgen wurde ein Feuer im Schießstand des Schützenverein in Großefehn gemeldet. Somit wurden um 8:03 Uhr umgehend die Feuerwehren Aurich-Oldendorf, Akelsbarg-Felde-Wrisse, Ostgroßefehn, Strackholt und Holtrop alarmiert. Die ersteintreffenden Einsatzkräfte konnten eine starke Rauchentwicklung aus dem Gebäude feststellen und entsendeten einen Atemschutztrupp zur Erkundung in das Innere des zum Teil kellerähnlichen Gebildes. Im hinteren Teil, im sogenannten Kugelfang, brannten Kanthölzer, die zur Kugelfanganlage gehörten. Unter der Vornahme von zwei C-Rohren, gingen Atemschutztrupps zur Brandbekämpfung vor. Das Feuer befand sich rasch unter Kontrolle. Ein Hochleistungslüfter der Feuerwehr sorgte für die Verdrängung des Brandrauchs aus der gesamten Schießanlage. Der Energieversorger schaltete das Gebäude stromlos. Ein Ausräumen der brennenden Kanthölzer aus dem Kugelfang ins Freie, war aufgrund der Enge in dem betroffenen Gebäudeabschnitt unumgänglich zur effektiven Brandbekämpfung. Im Außenbereich konnte dann ein endgültiges Ablöschen des Brandgutes erfolgen. Mit einer Wärmebildkamera wurde der betroffene Abschnitt regelmäßig auf Hitzeentwicklungen kontrolliert, da sich immer wieder Brandnester auftaten. Insgesamt waren 10 Atemschutztrupps notwendig für die Brandbekämpfung. Um 10:32 Uhr konnte das Feuer dann als gelöscht verzeichnet werden. Insgesamt rückte die Feuerwehr mit 44 Einsatzkräften und neun Einsatzfahrzeugen an. Der örtliche Energieversorger befand sich mit einem Fahrzeug vor Ort und der Rettungsdienst des Landkreises Aurich mit einem Rettungswagen. Ebenfalls war die Polizei der PI Aurich/Wittmund im Einsatz.

Ein Atemschutzgeräteträger erlitt durch die anstrengende Arbeit unter dem Atemschutzgerät in dem engen Kugelfang, einen Schwächeanfall und wurde ambulant von einem angeforderten Team des Rettungsdienstes des Landkreises Aurich versorgt. Nach kurzer Zeit erholte sich der Atemschutzgeräteträger.

Quelle: Kreisfeuerwehrverband Aurich e.V., Pressesprecher Manuel Goldenstein (Text und Bilder)

- Brennender Anbau - Einsturz - ein verletzter FA

(ks) Köln (NRW). Die Feuerwehr Köln wurde heute Morgen um 10:43 Uhr zu einem Brand in die Engelsstraße in Köln-Kalk alarmiert. Dort brannten in einem Hinterhof Anbauten, in denen unter anderem Holz gelagert wurde. Ein Trupp ging unter Atemschutz zur Brandbekämpfung in den Anbau vor. Gleichzeitig nahm ein weiterer Trupp die Löscharbeiten vom Dach eines Nachbarhauses auf. Dabei betrat der Feuerwehrmann das Dach des Brandobjektes, das unter ihm nachgab. Der 39-jährige stürzte aus etwa 3,5 Metern Höhe in das Objekt. Daraufhin wurde die Alarmstufe auf "Feuer mit Menschenrettung" erhöht und Einsatzmittel nachgeordert. Der verletzte Feuerwehrmann konnte sich eigenständig, mit Unterstützung des im Gebäude arbeitenden Angriffstrupps, in Sicherheit bringen. Er wurde vom Rettungsdienst gesichtet und mit chirurgischen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Eine Lebensgefahr für den Kollegen besteht nicht.

Die Löscharbeiten wurden währenddessen fortgesetzt und die Meldung "Feuer aus" konnte schnell gegeben werden. Eine weitere Person wurde durch den Rettungsdienst gesichtet. Ein Transport war nicht erforderlich.

Die Einsatzstelle konnte um 11:50 Uhr der Polizei zur weiteren Ermittlung übergeben werden. Im Einsatz befanden sich 28 Einsatzkräfte der Feuerwehr Köln.

Quelle: Pressestelle Feuerwehr Köln

- Wohnhausbrand - Rauchgasdurchzündung - 2 verletzte FA

Wohnhausbrand - Rauchgasdurchzündung - 2 verletzte FA, Foto: Feuerwehr Reutlingen(ks) Reutlingen (Baden-Württemberg). Feuerwehr rettet Frau aus Lebensgefahr - Zwei Feuerwehrleute bei Rauchgasdurchzündung verletzt - 12.05.2021

Einen größeren Einsatz der Feuerwehr und der Rettungsdienste löste in den frühen Morgenstunden ein Brand in einem Wohnhaus in der Reichenecker Straße in Sondelfingen aus. Um 4.45 Uhr ging ein Notruf über einen Zimmerbrand bei der Integrierten Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst ein.

Bei Eintreffen der Einsatzkräfte war der gesamte Straßenzug bereits stark verraucht. Eine Person, die sich noch selbst aus dem Gebäude retten konnte, meldete den Einsatzkräften, dass sich eine weitere Frau im zweiten Obergeschoss befindet. Die Frau machte sich zu diesem Zeitpunkt bereits an einem Fenster bemerkbar, da sie das Gebäude über den verrauchten Treppenraum nicht mehr verlassen konnte. Die Einsatzkräfte leiteten umgehend die Rettung der Frau über eine tragbare Leiter ein. Parallel ging ein weiterer Trupp unter Atemschutz in den Treppenraum vor, um die Brandbekämpfung aufzunehmen und nach weiteren Personen zu suchen, da anfänglich unklar war, ob sich weitere Personen im Gebäude aufhielten.

Wohnhausbrand - Rauchgasdurchzündung - 2 verletzte FA, Foto: Feuerwehr Reutlingen

Während der Vornahme des Löschrohres kam es zu einer Rauchgasdurchzündung im Erdgeschoss und im Treppenraum. Der vorgehende Atemschutztrupp wurde durch die Druckwelle zurückgeworfen, die zwei Feuerwehrleute erlitten zudem leichte Brandverletzungen an den Handgelenken und im Halsbereich.

Leicht verletzt wurde auch die gerettete Frau und der Bewohner, der noch selbsttätig das Haus verlassen konnten. Alle vier Personen wurden vom Rettungsdienst zur ambulanten Behandlung in die Klinik Am Steinenberg eingeliefert. Ebenso hatten sich wohl zwei Kräfte des Rettungsdienstes eine leichte Rauchgasvergiftung zugezogen und mussten in der zentralen Notaufnahme behandelt werden.

Der Einsatzleiter veranlasste in der Folge, dass die nachrückenden Löschzüge eine umfangreiche Brandbekämpfung im Gebäude aufnahmen. Gleichzeitig wurde eine Riegelstellung mit zwei Rohren zu den Nachbargebäuden aufgebaut. Mit diesen Maßnahmen konnte eine weitere Ausbreitung des Brandes sowie ein Übergreifen auf die Nachbargebäude verhindert werden.

Wohnhausbrand - Rauchgasdurchzündung - 2 verletzte FA, Foto: Feuerwehr Reutlingen

Gegen 5.30 Uhr war das Feuer unter Kontrolle. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis 8.00 Uhr an. konnte. Am Einsatzort informierte sich auch Bezirksbürgermeister Mike Schenk über den Stand der Einsatzmaßnahmen. Zur Brandursache können derzeit noch keine Angaben gemacht werden. Der Schaden wird sich wohl auf rund 250.000 bis 300.000 € belaufen.

Im Einsatz waren die Abteilungen Freiwillige Feuerwehr Sondelfingen, Stadtmitte, Reicheneck, die Berufsfeuerwehr und der Einsatzführungsdienst, Die Polizei sperrte die Einsatzstelle großräumig ab und leitete den Verkehr um. Der Rettungsdienst und die Sanitätseinheiten waren mit einem Leitenden Notarzt, zwei weiteren Notärzten, einem organisatorischen Leiter des Rettungsdienstes und 15 Fahrzeugen vor Ort.

Quelle: Feuerwehr Reutlingen

- Gebäudebrand mit vermisster Person - Einsturz - ein verletzter Feuerwehrmann

(bl) Penig (Sachsen). Die Feuerwehr wurden zu einer Rauchentwicklung gerufen. Vor Ort bestätigte sich ein Brand in einem Einfamilienhaus. Die Feuerwehr löschte das Feuer, eine 98-jährige Bewohnerin konnte nur noch tot geborgen werden. Zwei Angehörige (78/m und 77/w) versuchten noch vor Eintreffen der Einsatzkräfte in das Haus zu gelangen und erlitten dabei beide eine Rauchgasintoxikation. Zudem verletzte sich ein 44-jähriger Feuerwehrmann bei den Löscharbeiten schwer.

Der Unfall ereignete sich gegen 9:25 Uhr beim Innenangriff des ersten Trupps. Der verletzte Truppmann war mit einem erfahrenen Trupführer im Einsatz. Als Ausgangssituation ist ein komplett verschlossenes Einfamilienhaus, einschließlich heruntergelassener Rollläden anzumerken. Die Alarmierung erfolgte durch Angehörige, die die Bewohnerin besuchen wollten, jedoch durch Rauch bei Türöffnung selbst betroffen wurden. Dem Einsatz wurden zum Stichwort "BRAND 2" ein LF16/12, ein ELW, ein TLF-W, ein TSF und ein GW-L1 zugewiesen und um 9:10 Uhr seitens der IRLS Chemnitz alarmiert.

Das um 9:19 Uhr erste am Ereignisort eintreffende LF16/12 + ELW nahmen nur extremen Rauch wahr, der so stark war, dass die Haustür durch den Angriffstrupp nicht gesehen wurde. Der Erstangriff erfolgte mit Schlauchpaket über den Hintereingang in das Erdgeschoss. Über diesen erreichte man das Wohnzimmer, anschließend den Flur und öffnete die Küchentür, hinter der der Brandherd vermutet wurde. Entsprechend wurde die Tür dorthin geöffnet, was kurz darauf zu einer Durchzündung führte. Entgegen der Erwartung ging es vom brennenden Küchenraum weiter in ein ebenfalls im Brand befindliches Schlafzimmer. Dort wurde die vermisste Person gefunden. In diesem Raum kam es dann zu einem Teileinsturz. Herabfallende Teile aus dem Deckenbereich trafen den Kameraden. In der Folge wurde der Angriff abgebrochen und die sofortige Erstbehandlung durch eine RTW-Besatzung durchgeführt.

Neben dem Einsturz kam es offenbar zu einer hohen thermischen Belastung. Der Kamerad wurde mit einer handflächengroßen Verbrennung im Nackenbereich ins Krankenhaus eingeliefert. Nur aufgrund der Möglichkeit sich täglich zur Behandlung vorzustellen, konnte der Kamerad das Krankenhaus unter Auflagen wieder verlassen und bleibt für mind. zwei Wochen arbeitsunfähig.

Vor dem Gebäude wurde in der Phase Erstangriff ein Sicherheitstrupp mit Notfallausrüstung vorgehalten und mit einem weiteren Trupp vom TSF verstärkt.

Der Angriffstrupps war dem aktuellen Stand der Technik ausgestattet, inkl. Feuerschutzhaube. An der Ausrüstung ist sichtbar, dass eine sehr hohe Temperaturbeaufschlagung erfolgte. Insbesondere die Visiere der beiden Helme (F220, Visier unter der Helmschale) sind bräunlich verfärbt. Die beiden Atemschutzgeräte, Lungenautomaten und Masken sind im FTZ umfassend geprüft und wieder einsatzbereit gemacht worden. Der Wärmeindikator am MSA alphabelt hat nicht angeschlagen.

Quelle: Brandinspektor Thomas Cramer, Gemeindewehrleiter der Gemeindefeuerwehr Penig und Polizeidirektion Chemnitz

- Dachstuhlbrand - Brandausbreitung - ein verletzter FA

(bl) Freiamt (Baden-Württemberg). Auf einem landwirtschaftlichen Anwesen kam es gegen 4 Uhr zu einem Brand. Während ein Trupp im Innenangriff vorging, kam es zu einer nicht vorhersehbaren, schlagartigen Ausbreitung von Rauch und Feuer im Dachstuhlbereich. Die schlagartige Brandausbreitung war möglicherweise durch eine zusätzliche Ventilation des Brandes verursacht. Möglicherweise brannte die Dachhaut an einer nicht zugänglichen/einsehbaren Stelle durch.

Nachdem der Trupp das Gebäude eigenständig verlassen hatte, wurden beide Atemschutzgeräteträger aufgrund thermischer Belastung rein vorsorglich medizinisch untersucht (inkl. CO-Hb Messung an der Einsatzstelle) und hierzu in das nächstgelegene Krankenhaus transportiert. Beide Feuerwehrangehörige blieben unverletzt und wurden nach der Untersuchung im Krankenhaus wieder entlassen.

Ein zuvor eingesetzter Atemschutzgeräteträger stürzte beim Rückzug und zog sich eine Handfraktur zu.

Quelle: Feuerwehr Freiamt