Unfälle in
Amerika
im Jahr 2005
(11 getötete und 79 verletzte FA)
Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.
(ar) Columbus, Ohio/USA - Aufgrund der Vermutung, dass eine vermisste Person noch im vom Brand betroffenen Gebäude war, ging der Verletzte zusammen mit anderen FA durch den Hintereingang zur Personenrettung vor. Im Hausinneren wurden die FA mit hoher Wärmeentwicklung und größeren Mengen Wasserdampf und Wasser, welches vom gleichzeitig vorgetragenen Außenangriff an der Gebäudevorderseite her rührte, konfrontiert. Da die Personensuche im EG erfolglos verlief, wollten die FA die Suche im 1. OG fortsetzen. Als sie dorthin auf dem Weg waren, gab jedoch stellenweise der Boden nach; der Verletzte fiel in ein Loch, konnte sich jedoch noch am Rand des Loches festhalten und stürzte daher nicht in den darunter liegenden Keller, wo der Brandursprung war. Beim Sturz verlor der FA jedoch seinen Atemanschluss, weshalb der FA aufgrund der großen Wärme Verbrennungen der Lunge und der Speiseröhre erlitt. Aufgrund dieser Verletzungen war die Atmung des FA stark beeinträchtigt. Nach seiner Rettung wurde der FA in ein Krankenhaus eingeliefert, wo er sich wohl noch die nächsten zwei Wochen erholen wird. Die ursprünglich vermisste Person starb bei dem Brand.
Quelle: firefighterclosecalls.com
Grundriss der Wohnung
(ar) Michigan (USA) - Am 20. Januar 2005 starb ein 39-jähriger Zugführer bei einem Wohnungsbrand. Sein Atemluftvorrat ging zur Neige, er verlor die Orientierung und brach dann zusammen. Das Opfer und ein weiterer Feuerwehrmann betraten das Gebäude mit einem Rohr, um den Brandherd zu finden und den Brand zu bekämpfen. Während der Trupp das Erdgeschoss absuchte, nahm das Opfer seinen Lungenautomaten für ein bis zwei Minuten ab, um zu versuchen, den Ort und die Ursache des Brandes durch den Brandgeruch festzustellen. Während der Suche ertönte der Restluftalarm bei dem zweiten Feuerwehrmann. Das Opfer wies den Feuerwehrmann an, das Gebäude zu verlassen, und einen anderen Feuerwehrmann, der außerhalb des Gebäudes arbeitete, als Ersatz in das Gebäude zu schicken. Das Opfer und der dritte Feuerwehrmann gingen ohne Schlauchleitung in das 1. OG vor, um dort nach dem Brand zu suchen. Innerhalb weniger Minuten ertönte der Restluftalarm des Opfers. Der Trupp verlor die Orientierung und konnten nicht mehr den Rückweg aus dem Gebäude finden. Das Opfer gab über sein Handfunkgerät mehrere Funksprüche ab, in denen er Unterstützung anforderte. Das FuG war jedoch nicht auf den aktuellen Funkkanal eingestellt. Das andere Truppmitglied führte mit dem Opfer Wechselatmung aus seinem Luftvorrat durch, bis das Opfer nicht mehr ansprechbar wurde. Zu diesem Zeitpunkt ging auch der Luftvorrat des anderen FA zur Neige, weshalb dieser das Gebäude verließ. Der Brand weitete sich aus und musste erst bekämpft werden, bevor das Opfer geborgen werden konnte.
Die Vorfälle wurden vom NIOSH (National Institute for Occupational Safety and Health) untersucht. Die NIOSH-Ermittler kamen zu dem Schluss, dass es zur Vermeidung ähnlicher Unfälle nötig ist, dass die Feuerwehren
- Standard-Einsatz-Regeln (SER) aufstellen sollten, die Gebäudebrandbekämpfung inklusive der Handhabung von PA, Ventilation und Kommunikation über Funk regeln
- sicherstellen, dass der Einsatzleiter eine vollständige Erkundung der Einsatzstelle vornimmt und kontinuierlich bewertet, welchem eventuellem Nutzen welches Risiko gegenübersteht, woraus sich eine defensive bzw. offensive Taktik ergibt
- sicherstellen, dass eine ausreichende Personalstärke vorhanden ist, um sofort zu Einsätzen ausrücken zu können
- defensive Taktiken der Brandbekämpfung anwenden, wenn für ein offensives Vorgehen keine ausreichenden Ressourcen vorhanden sind
- sicherstellen, dass die Ventilation eng mit der Brandbekämpfung abgestimmt und koordiniert wird
- sicherstellen, dass die Trupps bei der Brandbekämpfung zusammen bleiben und sich nicht trennen
- sicherstellen, dass Feuerwehrleute, die gefährliche Bereich, z.B. brennende oder vermutlich unsichere Gebäude, betreten, mit einer beidseitigen (Senden/Empfangen) Kommunikationsmöglichkeit mit der Führung ausgerüstet sind
- die Feuerwehrangehörigen in den Gefahren unterweisen, die von der Gegenwart von Verbrennungsprodukten wie Kohlenmonoxid (CO) ausgehen und sie davor warnen, jemals die Maske oder den Lungenautomat in Bereichen abzulegen, in denen o.g. Stoffe vorliegen können
- sicherstellen, dass ein Sicherheitstrupp bzw. Schnell-Einsatz-Team (SET) zur Verfügung steht, bevor die Bedingungen gefährlich werden
- Leinensysteme, die sicher an unbeweglichen Objekten befestigt sind, und/oder helles, starkes Licht an allen Zugangsmöglichkeiten zum Gebäude einsetzen, um Feuerwehrleute im Notfall beim Verlassen des Gebäudes zu unterstützen
- Rückzugssignale verwenden, wenn die Einsatzleitung entscheidet, dass alle Personen sich aus dem Gefahrenbereich zurückziehen sollen
- Feuerwehrleute darin ausbilden, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen, während sie darauf warten, gerettet zu werden, wenn sie die Orientierung verlieren oder wenn ihnen der Rückzug abgeschnitten wird (Notsignal senden, Notsignalgeber aktivieren, ruhig bleiben, um Luft zu sparen, an einem Ort bleiben, um die Auffindung zu erleichtern, nicht unnötig bewegen (Atemluft!), Funkkontakt zur Außenwelt und dem Sicherheitstrupp halten, sich gegenüber dem Sicherheitstrupp bemerkbar machen).
Quelle und ausführlicher Bericht: CDC
(dk) New York, Bronx (USA). Der Brand entwickelte sich in Kürze zu einem "3. Alarm": 12 Löschfahrzeuge, 7 Hubrettungsfahrzeuge, Einsatzleit- und mehrere Sonderfahrzeuge. 150 Feuerwehrangehörige waren im Einsatz. Als Brandursache wird ein technischer Defekt an einem Verlängerungskabel einer Heizung vermutet, welche durch Funkenbildung eine Matratze in Brand setzte. Der Brand betraf das 3. OG. Im 4. OG wurden eingeschlossene Mieter vermutet, weshalb 6 FA dort die Suche nach den Personen aufnahmen. 2 Trupps nahmen die Brandbekämpfung im 3. OG auf, ein weiterer Trupp sicherte mit einem Rohr das 4. OG. Aus derzeit noch nicht geklärten Umständen kam es in einer Schlauchleitung im 3. OG zum plötzlichen Druckabfall. Daraufhin begab sich der Angriffstrupp aus dem 4. OG in den 3. OG um dort die Brandbekämpfung zu unterstützen. In Folge kam es zur Brandausbreitung durch die Decke in das 4. OG und schnitt den Einsatzkräften den Rückweg ab. Über Funk wurde umgehend der Notruf MAYDAY abgesetzt, die Trupps begaben sich an zwei Fenster. Ein Feuerwehrangehöriger versuchte sich mit einem Seil zu retten und stürzte dabei ab, 5 sprangen aus den Fenstern. 2 FA kamen hierbei zu Tode. 4 befinden sich derzeit mit schwersten Verletzungen in Krankenhäusern. Zwischen dem ersten Notruf und dem letzten Sprung aus dem Fenster war eine knappe halbe Stunde vergangen. Die umgehende Suche nach Personen im Geschoss über dem Brandgeschoss ist Routine und Bestandteil der offensiven Taktik des FDNY. Nach den Personen in der brennenden Wohnung sind dies die am meisten gefährdeten Personen im Gebäude. Untersuchungen sind eingeleitet. Als Ursachen für den plötzlichen Druckverlust kommen gefrorenes Wasser oder Unrat im Hydrant bzw. Schlauchleitung sowie eine Fehlfunktion der Pumpe des Löschfahrzeuges in Frage.
Quelle: firefighterclosecalls.com mit freundlicher Genehmigung von Battalion Chief Billy Goldfeder
Einer der schwer verletzten Feuerwehrmänner starb 2011 an Spätfolgen der erlittenen Verletzungen.
Quelle: Lt. Joseph P. DiBernardo Memorial Foundation
(dk) New York, Brooklyn (USA). Während einer Kindergeburtstagsfeier im ersten Obergeschoss wurde Brandgeruch wahrgenommen. Die erste Einheit vor Ort begann im Kellergeschoss mit der Suche nach Personen und der Brandstelle. Durch die starke Wärmeentwicklung war der Trupp zum Rückzug gezwungen. Ein Truppmitglied verlor den Anschluss. Seine Kollegen fanden ihn bewusstlos auf der Kellertreppe vor. Teile seiner Ausrüstung verfingen sich an einem Kleiderhaken. Der Feuerwehrangehörige zog sich eine Rauchvergiftung sowie Verbrennungen 1., 2., und 3. Grades an 80% der Körperoberfläche zu. Sieben weitere FA zogen sich leichtere Verletzungen zu. Als Brandursache gilt allem Anschein nach ein Wäschekorb, der gegen einen Heizkörper gefallen war. Weitere Ermittlungen sind eingeleitet.
Quelle: http://www.firefighterclosecalls.com/ , mit freundlicher Genehmigung von Battalion Chief Billy Goldfeder
Unfälle außerhalb von Deutschland...wirklich soweit entfernt und nicht vergleichbar?
Kommentar zu den New Yorker Unfällen
(dk) Auch wenn diese beiden Unfälle sich in den USA zugetragen haben und sich Bauweise, Einsatztaktik und Ausrüstung der Feuerwehren in den USA und Deutschland recht erheblich von einander unterscheiden, gibt es folgende Fakten:
- Beide Einsätze haben aus einem Routineeinsatz heraus zum tragischen Unglück entwickelt
- Trupps oberhalb des Brandgeschosses geraten in Notlage, Rückweg abgeschnitten
- "Sprung" als letzter Rettungsversuch
- Aufgrund des großen Aufgebotes an Personal und Technik konnte Suche/Rettung und Brandbekämpfung gleichzeitig durchgeführt werden
- Wie oft steht (gerade in der Erstphase) bei Menschenrettung kein Trupp zur Sicherung/Brandbekämpfung zur Verfügung?
- Beim Rückzug bleibt ein FA mit seiner Ausrüstung hängen
- Ein Trupp war für kurze Zeit getrennt
Was unterscheidet diese Unfälle in New York letztendlich von Unfällen in Deutschland?
FDNY reagiert auf Todesfälle - Selbstrettung per Abseilen sinnvoll?
(ar) Nach dem Tod von zwei FA am 23.01.05 bei einem Brand in der Bronx hat die Feuerwehr New York nun reagiert und stellt 10 Millionen Dollar für Ausbildung und Ausrüstung zur Selbstrettung zur Verfügung. Ein großer Kritikpunkt nach diesem Unfall war, dass das FDNY seit einigen Jahren nicht mehr für jeden FA sondern nur noch für entsprechend eingesetzte Einheiten Rettungsleinen bereithält. Einer der bei diesem Brand schwer verletzten FA verklagt nun das FDNY, da keine Rettungsleinen zur Verfügung gestellt wurden. Nach dem o. g. Unfall beschafften FA sogar selbständig Rettungsleinen, da sie glauben, sich so vor ähnlichen Unfällen schützen zu können. Dazu muss gesagt werden, dass bei Selbstrettung durch Abseilen grundsätzliche Probleme bestehen. Diese sind (v. a. auf Deutschland bezogen):
- fehlender Festpunkt, an dem die Leine angeschlagen werden kann, der auch stabil genug ist, das Gewicht eines voll ausgerüsteten AGT zu tragen.
- Zeitdruck & mangelhafte Ausbildung: eine Selbstrettung per Abseilen ist erst dann notwendig, wenn keine andere Alternative mehr zur Verfügung steht. Dann ist jedoch der Zeitdruck sehr hoch und es ist unwahrscheinlich, dass ein durchschnittlicher deutscher FA (in den USA hat die Ausbildung z. T. andere Inhalte) mit der derzeit üblichen Ausbildung unter diesem Stress dazu fähig ist, sich sicher abzuseilen. Denn um unter diesem enormen Stress sich sicher abseilen zu können müsste eine drillmäßige Ausbildung im Abseilen durchgeführt werden; diese Ausbildungszeit würde dann jedoch bei anderen essentiellen Aspekten des Atemschutzeinsatzes fehlen, die sehr viel häufiger benötigt werden und daher auch häufiger geübt werden müssen.
- die in Deutschland übliche Feuerwehrleine wäre großer Hitze ausgesetzt, was ihre Tragfähigkeit herabsetzt bzw. unter Belastung zum Reißen führen kann.
Sehr viel sinnvoller sind daher folgende Maßnahmen:
- realistische Ausbildung der AGT forcieren (Stressresistenz steigern, Realbrandausbildung etc.), um das Entstehen von Situationen, die eine Selbstrettung nötig machen, von vornherein zu vermeiden.
- Für den "Fall der Fälle" sicherstellen einer Anleiterbereitschaft, d.h. Bereitstellen von tragbaren Leitern bzw. In-Stellung-bringen der DLK und diese grob in Richtung Gebäude ausrichten, ohne jedoch an einem bestimmten Fenster anzuleitern, um die AGT bei entsprechenden Notfallsituationen schnell aus dem Gebäude bringen zu können.
Weitere Lösungsansätze können Sie auch der Serie Notfalltraining Atemschutz entnehmen.
Quellen: firehouse.com
firehouse.com II
firehouse.com III
entsprechende Diskussionen auf www.feuerwehr.de/forum
Untersuchungsbericht des FDNY nach dem "Black Sunday" am 23.01.2005
Das Fire Department of New York City veröffentlichte einen Bericht, in dem die Unfälle untersucht werden, die sich am sog. "Black Sunday", dem 23.01.05, ereigneten. An diesem Tag gab es bei zwei verschiedenen Brandeinsätzen in NYC insgesamt 3 Tote und 11 Verletzte. Der veröffentlichte Bericht untersucht den Unfall, bei dem zwei AGT aus einem Fenster im 3. OG sprangen, da sie durch den Brand bedroht waren, ihnen jedoch keine Rettungsmöglichkeit (Abseilen, Leitern der Feuerwehr) mehr zur Verfügung stand. Im Bericht wurden viele Mängel und Fehler bei diesem Einsatz festgestellt, die auf allen Ebenen von den Kräften vor Ort vorhanden waren bzw. gemacht wurden. Die wichtigsten Punkte:
- Den Feuerwehrleuten stand kein System zur Selbstrettung zur Verfügung
- Die entsprechenden Vorschriften wurden nicht aktualisiert
- Mangelnde Ausbildung an neuen Löschfahrzeugtypen und in der Selbstrettung
- Der Grad der Bedrohung wurde der Einsatzleitung nicht gemeldet
- Zwei eingefrorene Hydranten wurden nicht aufgetaut
- in der wichtigsten Schlauchleitung kam es zum Druck- und Wasserabfall
- illegal eingezogene Trennwände im betroffenen Gebäude
Die Angehörigen der getöteten Feuerwehrmänner hoffen nun, dass die aus diesem Einsatz gezogenen Lehren dazu führen, ähnliche Unfälle in Zukunft zu vermeiden. Das FDNY hat schon erste Schritte in die richtige Richtung unternommen, indem ein derart selbstkritischer Bericht erstellt wurde.
Nach einer ausgiebigen Testphase hat das FDNY nun mit der Ausgabe neuer Systeme zur Selbstrettung mittels Abseilen begonnen. Jeder der 11000 New Yorker Feuerwehrleute wird ein entsprechendes flammfestes Nylonseil und das dazugehörige Geschirr in den nächsten acht Monaten erhalten.
Der Commissioner des FDNY sagte, dass es Sinn und Zweck derartiger Untersuchungsberichte sei, festzustellen, welche Fehler gemacht wurden und wie diese in Zukunft vermieden werden können. Die Suche nach einem Schuldigen und daraus resultierende Disziplinarmaßnahmen dagegen sind nicht der Grund für die Erstellung dieser Berichte.
Quelle: www.firehouse.com , www.firehouse.com II
(ar) Houston, TX (USA). Beim Brand eines verlassenen Hauses starb ein Angehöriger des Houston Fire Department. Nachdem die Feuerwehrleute überprüft hatten, dass sich niemand mehr im Gebäude aufhielt, zogen sie sich zurück, um einen Außenangriff einzuleiten. Aus bisher ungeklärten Gründen verblieb das Opfer jedoch im Gebäude und wurde durch das einstürzende Hausdach getötet. Sofort eingeleitete Rettungsmaßnahmen der übrigen Feuerwehrleute waren leider nicht von Erfolg gekrönt. Sechs weitere Feuerwehrleute zogen sich leichte Verletzungen zu. Die Ursache des Brandes und der genaue Unfallhergang werden zurzeit untersucht.
Quellen: http://www.firefighterclosecalls.com und firehouse.com
(ar) Dallas, TX (USA). Bei der Bekämpfung eines Brandes in einem Wohnhaus wurde ein FA von einem herabstürzenden Balken getroffen, wodurch er leichte Verletzungen erlitt. Beim Versuch, dem Verunglückten Hilfe zu leisten, nahm ein weiterer FA seine Atemschutzmaske ab und zog sich dadurch eine leichte Rauchvergiftung zu.
Quelle: firehouse.com
(ar) Pittsburgh (USA). Beim Brand eines Wohnhauses wurden drei FA verletzt, als der Boden unter ihnen nachgab und einstürzte. Durch sofort eingeleitete Rettungsmaßnahmen konnten die FA ohne größere Verletzungen gerettet werden. Bewohner des Gebäudes kamen nicht zu Schaden.
Quelle: firehouse.com
(ar) Centerville, Ohio (USA). Beim Brand eines Mehrfamilienhauses wurden zwei FA so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Nachdem aufgrund starker Hitzeentwicklung ein Außenangriff vorgetragen worden war, begaben sich die Verletzten in den Innenangriff. Dabei wurden sie von schweren Trümmerstücken getroffen.
Quelle: www.firefighterclosecalls.com
(ar) Denver, Co. (USA). Beim Brand eines Wohnhauses zog sich ein Feuerwehrmann einen Bruch des linken Ellenbogens zu. Ursache für die Verletzung war die falsche Vorgehensweise: der FA kroch auf allen Vieren im verrauchten Gebäude und bekam Übergewicht nach vorne, als sich vor ihm ein Abgrund auftat. Folglich fiel er kopfüber ins darunter liegende Stockwerk, nur mit viel Glück blieb es bei der o. g. Verletzung.
Ähnliche Vorfälle gab es schon häufiger, auch in Deutschland. Es empfiehlt sich daher eine Axt als verlängerten Arm einzusetzen und zumindest im Brandraum den Seitenkriechgang zu verwenden (Schwerpunktverlagerung, Rauchbeobachtung...).
Quelle: www.firefighterclosecalls.com
(ar) Yellowknife (Kanada). Die beiden betroffenen FA befanden sich im Innenangriff, als das Dach einstürzte. Der Einsturz steht wohl im Zusammenhang mit Arbeiten anderer Feuerwehrleute auf dem Dach: um Rauchabzugs- und Brandbekämpfungsöffnungen zu schaffen, befanden sich drei FA auf dem Dach des kleinen Gebäudes, um mittels Motorsäge und Brecheisen die Dachhaut zu öffnen. Zusätzlich lag zum Unfallzeitpunkt eine beträchtliche Menge Schnee auf dem Dach, was alles in allem wohl zu dem Unglück führte. Einer der Getöteten (24 Jahre alt) war erst seit 11 Tagen bei der Feuerwehr Yellowknife beschäftigt. Ein schwer verletzter FA verstarb wenige Tage später in der Klinik. Aufgrund seiner schweren Verletzungen war er ins Koma gefallen; lebenserhaltende Maßnahmen wurden auf Wunsch der Angehörigen eingestellt.
Quellen:
http://www.firefighterclosecalls.com/
firehouse.com
firehouse.com II
(ar) Cincinnatti (USA). Während eines Innenangriffs verlor das Opfer das Bewusstsein und musste von seinen Kollegen gerettet werden. Der verletzte Feuerwehrmann zog sich eine Rauchvergiftung zu, befindet sich jedoch bereits auf dem Weg der Besserung. Ursache für den Unfall waren nach ersten Ermittlungen Probleme mit der Ausrüstung; allem Anschein nach war die Maske undicht bzw. gab es Probleme mit der Luftzufuhr.
Quelle: firehouse.com
(ar) Aventura, Florida (USA). Beim Einsatz in einem Hochhaus zogen sich vier FA eine Kohlenmonoxidvergiftung zu, weil sie bei zu Beginn des Einsatzes keinen Atemschutz trugen. Als während der Erkundung festgestellt wurde, dass aus einem Maschinenraum im Gebäude Abgase austraten, legten die betroffenen Feuerwehrmänner Atemschutz an und retteten sich selbst durch das Treppenhaus über das oberste Stockwerk ins Freie.
Bewohner des Hauses wurden nicht evakuiert; Messungen ergaben nur in einem örtlich eng begrenzten Bereich des Gebäudes bedenkliche Gaskonzentrationen.
Die FA verblieben für einen Tag zur Beobachtung im Krankenhaus und wurden inzwischen wieder entlassen.
Quelle: firehouse.com
(ar)New York City (USA). Bei einem größeren Brand in einem sechsgeschossigen Gebäude im Stadtteil Brooklyn zogen sich drei Feuerwehrmänner leichte Verletzungen zu, zwei Bewohner des Gebäudes wurden lebensgefährlich verletzt. Die Brandursache ist unklar.
Quelle: firehouse.com
(ar) New York City (USA). Beim Brand einer Kfz-Teile-Handlung wurden durch einen teilweisen Einsturz eines Regals, in dem Autoteile gelagert wurden, drei FA unter schweren Autoteilen eingeklemmt. Nachdem ein "Mayday" abgesetzt wurde, benötigten andere Kräfte der Feuerwehr ca. zehn Minuten, um die verunfallten Kollegen zu finden. Die verletzten FA wurden ins Krankenhaus eingeliefert.
Anscheinend war das betreffende Regal nicht für derartige hohe Belastungen ausgelegt, was zum Unfall führte. Über die Brandursache ist noch nichts bekannt.
Quelle: firehouse.com
(ar) Evanston, Wyo. (USA). Beim Brand eines Wohnhauses wurde den Einsatzkräften mitgeteilt, dass sich vermutlich noch Kinder im Haus befinden. Während die später getöteten und verletzten FA sich zur Personensuche im Gebäude befanden, ereignete sich eine starke Explosion, deren Ursache noch unklar ist. Später stellte sich heraus, dass sich keine Personen mehr im Gebäude aufgehalten hatten. Zwei der verletzten FA konnten inzwischen das Krankenhaus wieder verlassen, über den Zustand des dritten machten offizielle Stellen vor Ort keine Angaben.
Quelle: firehouse.com
(ar) Normal, Ill./USA - Im Verlauf der Bekämpfung des Brandes in einem Studentenwohnheim zog sich ein FA einen Hitzekollaps (Versagen des peripheren Kreislaufs mit mangelhaftem venösem Rückfluss infolge einer an die - individuelle - Erträglichkeitsgrenze reichenden äußeren Wärmebelastung) zu. Die Ursache dafür dürfte u.a. die extreme Hitze sein, die bei diesem Einsatz vom Brand ausging, weshalb es auch zu mehreren Flashovern kam. In Verbindung mit starker Rauchentwicklung stellte sich dieser Brand als sehr gefährlich dar. So wurden darüber hinaus zwei weitere FA kurzzeitig vom Brand eingeschlossen, konnten jedoch schnell über Leitern der Feuerwehr durch ein Fenster gerettet werden.
Der verletzte FA wurde vor Ort behandelt und musste nicht in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
Quelle: firehouse.com
(ar) Chicago, Ill./USA - Die Feuerwehr Chicago wurde ursprünglich zum Brand eines Schuppens gerufen; bei Eintreffen hatte sich der Brand jedoch schon auf die Rückseite eines zweigeschossigen Hauses ausgebreitet. Dichter schwarzer Rauch war zu beobachten, der im Verlauf des Einsatzes durchzündete und eine Art "Feuerball" hervorrief. Die Verletzungsmuster der betroffenen FA erstrecken sich von versengten Ohren bis hin zu einer schweren Rauchvergiftung. Alle FA wurden in Krankenhäuser eingeliefert; die sieben Leichtverletzten konnten nach fünf Stunden wieder entlassen werden.
Quelle: firehouse.com
(ar) West Lanham Hill/USA. Bei einem Großbrand stürzte während dem Innenangriff teilweise die Deckenkonstruktion ein. Ein FA wurde teilweise von brennenden Trümmerstücken begraben, konnte jedoch von weiteren FA, die nach erfolgtem "MAYDAY"-Ruf zur Rettung vorgegangenen waren, aus dem Gebäude gerettet werden. Der Verunglückte zog sich Verbrennungen 2. und 3. Grades an 30 % der Körperoberfläche sowie einen Beinbruch zu. Der Verletzte befindet sich noch in einem kritischen, wenn auch stabilen Zustand. Beim gleichen Einsatz wurden drei weitere FA leicht verletzt.
Quelle: Firefighterclosecalls
(ar) Chicago, Ill./USA. Während die FA zur Brandbekämpfung im Innenangriff im 2. OG vorgingen stürzte das Dach ein, wodurch die beiden Opfer schwer verletzt wurden. Auf "MAYDAY"-Funksprüche hin wurde ein Such- und Rettungseinsatz eingeleitet, in dessen Verlauf die beiden Opfer gerettet werden konnten. Sie wurden in Krankenhäuser eingeliefert und befinden sich auf dem Weg der Besserung. Die Brandursache ist noch unklar.
Quellen: firehouse.com
Newsletter "The Secret List", www.firefighterclosecalls.com
(ar) Orlando, Fl./USA - Bei der Bekämpfung eines Wohnhausbrandes kollabierten fünf FA. Auslöser dafür war die heiße Witterung, verbunden mit der vom Brand ausgehenden Hitze und der langen Einsatzzeit. Der Einsatz zog sich in die Länge, da die Feuerwehr mehrere Glutnester in den Zwischendecken nicht erreichen konnte. Die fünf Verletzten wurden vom Rettungsdienst behandelt.
Bei diesem Einsatz zeigte sich wieder einmal deutlich, wie wichtig es für Atemschutzgeräteträger ist, für Ablösung zu sorgen und ausreichend zu trinken. Dazu sollte Mineralwasser, Apfelschorle o. ä. in ausreichendem Maße auf den Fahrzeugen mitgeführt werden.
Quelle: firehouse.com
(ar) Mechanicsville, Knoxville/Tennessee (USA) - Bei einem Kellerbrand in einem Wohnhaus wurden zwei FA durch den Einsturz der Decke abgeschnitten und leicht verletzt bzw. eingeklemmt. Die Beiden konnten von weiteren Feuerwehrleuten schnell befreit werden. Eines der Opfer erlitt leichte Verbrennungen an den Beinen. Nach einer ambulanten Versorgung erholen sich die beiden FA nun zu Hause von ihren Verletzungen.
Quelle: firehouse.com
(reb) Buenos Aires (Argentinien). Bei einem Feuer im sechsten Stock eines 27-stöckigen Bürogebäudes sind ein Feuerwehrmann und ein Polizist getötet worden. Laut Zeitungsbericht arbeiteten sie in Aufzügen, die sich im Erdgeschoss befanden, an Atemschutzgeräten und Ausrüstung. Plötzlich schlossen sich die Türen und alle Aufzüge fuhren in den sechsten Stock, wo sie sich öffneten. Weitere Feuerwehrmänner wurden vor Ort durch den Rettungsdienst wegen Rauchgasintoxikation behandelt.
Quellen: Argentinische Medien, www.clarin.com
(ar) DeKalb/Georgia (USA). Bei der Bekämpfung eines Brandes in einem Betriebsgebäude erlitt ein FA schwere, umfangreiche Armverletzungen. Der FA befand sich im Innenangriff, als das Dach des Gebäudes einstürzte und so den FA verletzte. Aufgrund der schweren Verletzungen befindet sich der FA in stationärer Behandlung. Die Brandursache ist noch unbekannt.
Quelle: firehouse.com
(ar) Riverside, CA (USA) - Das Opfer, 38, war im Innenangriff zur Brandbekämpfung in einem Gebäude eingesetzt. Er verließ das Gebäude, um einen Wechsel seiner Druckluftflasche vorzunehmen. Während er dies tat, erlitt das Opfer einen Herzstillstand; sofort eingeleitete Wiederbelebungsmaßnahmen brachten leider keinen Erfolg. Daraufhin wurde er in ein Krankenhaus eingeliefert, wo jedoch nur noch der Tod festgestellt werden konnte.
Quelle: The Secret List, Newsletter von www.firefighterclosecalls.com
(ar) Tulsa/Oklahoma (USA) - Bei der Brandbekämpfung in einem leerstehenden Haus, das gerade renoviert wurde, stürzte ein FA im Innenangriff ca. 4 m tief, da die Decke unter ihm nachgab. Ein Schnell-Einsatz-Team (SET, im Englischen RIT = Rapid-Intervention-Team genannt) wurde sofort eingesetzt und konnte den Verunglückten recht schnell retten und aus dem Gebäude in Sicherheit bringen. Der FA zog sich einen Muskelfaserriss im Bizeps, eine kleine und leichte Verbrennung an beiden Oberschenkeln und kleinere Verletzungen an Rücken und Schulter zu. Er wird wohl einige Wochen arbeitsunfähig bleiben, jedoch keine bleibenden Schäden zurückbehalten. Die Brandursache ist noch unklar.
SET/RIT stellen im angloamerikanischen Feuerwehrwesen das Äquivalent zum deutschen Sicherheitstrupp dar. Ein SET besteht aus erfahrenen und in Such- und Rettungstechniken (V. a. für die Rettung verunglückter AGT) besonders ausgebildeten Feuerwehrangehörigen, die z. T. aus unterschiedlichen Feuerwehr stammen und (je nach Konzept) kreisweit eingesetzt werden. Ein SET ist typischerweise mit einem eigenen Fahrzeug ausgerüstet, um es autark zu machen, sodass es überall an der (evtl. sehr weitläufigen) Einsatzstelle schnell eingesetzt werden kann. SETs dürfen nicht mit der "normalen" taktischen Reserve verwechselt werden.
In Deutschland könnten SET eine Ergänzung zu den vorgeschriebenen Sicherheitstrupps (SiTr) sein, da die Rettung eines verunglückten AGT z. T. die Möglichkeiten des typischen 2-Mann-SiTr übersteigen. Somit wären erfahrene und gut ausgebildete AGT zur Stelle, die bei dieser sowohl körperlich auch als mental sehr belastenden Aufgabe zum Einsatzerfolg beitragen könnten. Entsprechende (evtl. kreisweite oder interkommunale) Konzepte wären zu erstellen und geeignetes Personal zu schulen.
Quellen: firehouse.com
und Literatur von U. Cimolino und J. Südmersen
(ar) Philadelphia (USA). Beim Brand in einem Wohnhaus kam es zum Tod eines Bewohners, der Verletzung einer weiteren Bewohnerin und eines FA. Der Brand brach im Schlafzimmer im 1.OG aus und breitete sich sehr schnell aus. Bewohner unternahmen noch Löschversuche, die jedoch nicht erfolgreich waren. Im Laufe der Brandbekämpfung zog sich ein FA unter nicht näher bekannten Umständen schwere Verbrennungen zu und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Der Brand selbst war nach 12 Min. unter Kontrolle. Besonders hervorzuheben ist, dass im betroffenen Gebäude keine funktionierenden Rauchmelder eingebaut waren.
Quelle: Newsletter FFCC
(ar) Finderne, New Jersey (USA). Beim Brand einer Wohnung zogen sich zwei FA mittelschwere Verletzungen zu. Einer der Verletzten befand sich im Innenangriff, als Trümmerteile der Decke auf ihn herabstürzten und ihn am Kopf, Rücken und Nacken verletzten. Ein weiterer FA zog sich eine Rauchvergiftung zu.
Bei dem von Trümmern getroffenen FA bestand nach dem Unfall zuerst der Verdacht, dass er gelähmt sei; diese Vermutung bestätigte sich jedoch im Laufe der Untersuchung nicht weiter.
Quelle: Newsletter von www.firefighterclosecalls.com
(ar) Minneapolis, MN (USA). In einer ehemaligen Gasversorgungsstation war deutlicher Gasgeruch vernommen worden, woraufhin Anwohner die Feuerwehr verständigten. Die Einsatzkräfte schlossen das Leck und und öffneten Fenster und Türen, damit das Gas abziehen konnte. Als Einsatzkräfte noch einmal in das Gebäude vorgingen, kam es zur Explosion des Gasgemisches. Ein FA stürzte durch die Druckwelle von einer Leiter, zwei andere wurden kurzzeitig unter Trümmern begraben. Die Kräfte erlitten Verbrennungen an Händen und Gesichtern, ein FA brach sich ein Bein.
Alle Verletzten wurden in Krankenhäuser eingeliefert; ein FA konnte das Krankenhaus inzwischen bereits wieder verlassen.
Durch die Explosion wurde das Dach des betroffenen Gebäudes angehoben, Türen aus den Angeln gerissen und auch Gebäude in der Nachbarschaft in Mitleidenschaft gezogen (V. a. Glasscheiben brachen). Über die genaue Unfallursache ist noch nichts bekannt.
Quelle: firehouse.com
(ar) Saulsbury, Maryland (USA). Bei einem Brand in einem Gebäude einer Bootswerft erlitten drei FA schwere Verbrennungen, als sie eine Tür öffneten und es daraufhin zu einer schnellen Brandausbreitung kam. Der Alarm für die Feuerwehr lief über die BMA des Unternehmens auf; dies geschieht recht häufig und vor allem in letzter Zeit hatten sich BMA-Alarme gehäuft, z. T. mussten auch relativ umfassende Brände bekämpft werden (durch einen dieser Brände kam es in der Vergangenheit zu 30.000 $ Schaden). Beim Betreten des vom Brand betroffenen Gebäudes kam es zu o.&nbso;g. Vorfall; dabei wurde ein FA kurzzeitig von den Flammen umhüllt (vgl. Bild). Ein FA erlitt Verbrennungen an Kopf und Brust, der Zweite im Nacken und an den Schultern und der Dritte an Kopf, Brust und Händen. Alle FA mussten daher in Krankenhäuser eingeliefert werden, wo sie stationär behandelt werden. Ca. 1 h nach dem Unfall konnte der Brand vollständig abgelöscht werden. Seinen Ursprung hatte der Brand in einem Müllbunker, der mit Sägespänen gefüllt war. Die genaue Ursache wird noch untersucht.
Dieser Unfall macht deutlich, wie wichtig es ist, die Türprozedur korrekt durchzuführen und auch BMA-Alarme ernst zu nehmen und nicht immer von Fehlalarmen auszugehen.
Quelle: Newsletter von FFCC und Meldung auf FFCC